DIY: Jeans Hose selber nähen – eine Anleitung für Näh-Anfänger und Größenwahnsinnige ;-) Do It Yourself Jeanshose.

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Inhaltsverzeichnis

Nachdem ich meine Jeans per Hand gekürzt hatte, wurde ich etwas größenwahnsinnig und überlegte mir, dass ich mir doch auch eine komplette Jeans selber nähen könnte …

Zunächst überlegte ich, ob ich es auch per Hand machen soll – wäre an sich schon möglich aber so ausdauernd (oder soll ich sagen masochistisch veranlagt) bin ich dann doch nicht – wobei vor knapp 200 Jahren alles noch per Hand genäht wurde. Also möglich sollte das schon sein.

Als ich dann doch mal unter eBay Kleinanzeigen schaute, wie günstig schon gute Nähmaschinen zu haben sind, überlegte ich nicht lange und entschloss mich, mir eine zu kaufen und das ganze einmal auszuprobieren.

Gebrauchte Nähmaschine kaufen – zum Beispiel die Singer 7184

Als Kind hatte ich meiner Mutter oft zugeschaut, wie sie auf ihrer weißen Singer 744 alles mögliche nähte. Deswegen schaute ich auch nach Singer Nähmaschinen und kaufte mir letztendlich eine Singer 7184, ein Modell aus den 1980er Jahren, dass einen hervorragenden Ruf hat, auch mit dicken Stoffen klarzukommen und anscheinend vor allem in Großbritannien sehr populär ist.

Die Maschine habe ich mir vor ca. zwei Wochen gekauft.

Wer nicht so gerne Gebrauchtgeräte kauft, aber trotzdem eine qualitativ hochwertige Nähmaschine, die noch nicht wichtige Teile aus Plastik besitzt, mit schweren Stoffen klarkommt und dazu noch günstig ist (100 Euro für das Einstiegsmodel bis unter 500 Euro für das absolute Top-Model), dem möchte ich die Nähmaschinen von W6 empfehlen. Ich habe zwar noch nie eine benutzt, aber den Beschreibungen im Netz zufolge müssen die echt super sein und bieten dazu noch 10 Jahre Garantie.

Die Anleitung habe ich nach langem Suchen im Internet auf der Singer Webseite gefunden:
Forum-Artikel
Singer-Website – Achtung: hier 7174 eingeben!

Am gleichen Tag, an dem ich die Nähmaschine gekauft hatte, besorgte ich mir noch dunkelblauen Jeans-Denim. Die Verkäuferin meinte 150 cm Stoff (bei 150 cm Bahnbreite) würde für eine Jeans mit den Maßen W32 L32 ausreichen – das tat es auch genau.

Jetzt kämpfte ich mich erstmal eine Woche durch die Bedienung der Maschine und glaubte schon, ich würde es nie schaffen:
Meine ersten Versuche an einem ausrangierten T-Shirt waren natürlich katastrophal, binnen kurzem brach die Nadel, weil der weiche Stoff ständig von der Maschine „gefressen wurde“. Das Internet half hier aber auch mit tollen Blog-Einträgen weiter und ich fasste neuen Mut.

Inzwischen mehrten sich aber die kritischen Stimmen. Meine Frau erzählte natürlich unter ihren Freundinnen rum, dass ihr verrückter Ehemann sich in den Kopf gesetzt hat, das Nähen anhand einer Jeans zu lernen und er sich doch eher erstmal an einem Rock versuchen solle (ganz uneigensinnig) 😉 Freundinnen erzählten mir von ihren unzähligen missglückten Versuchen, eine Jeans fertig zu bekommen, was nie gelang. Ein Freund meinte, ich hätte mir einfach viel zu viel vorgenommen und er wird sich bestimmt über meine erste Jeans totlachen und nein – auf der Arbeit werde ich die bestimmt nicht anziehen wollen …

Ich fand auch hier wieder ein paar tolle Anleitungen im Netz, die mich ermutigten:

Vielen Dank an dieser Stelle!

Mit dem Nahttrenner lassen sich Nähte hervorragend trennen – was auch sonst …
Mit dem Nahttrenner lassen sich Nähte hervorragend trennen – was auch sonst …

 

Schnittmuster erstellen: eine alte Jeans auftrennen

Also wagte ich mich daran, anzufangen. Ich besorgte mir einen Nahttrenner (Affiliate Link) und nahm eine alte Jeans auseinander, deren Schnitt mir gefiel, die aber inzwischen zerrissen und nicht mehr „tragbar“ war:

Man braucht nicht die ganze Hose auseinander nehmen, es genügt, wenn man eine Seite und den Hosenbund sowie die Knopfleisten auseinander trennt. Damit ist man schon einen ganzen Abend beschäftigt, weswegen man auch nicht beim Nahttrenner sparen soll. Ich habe den Nahttrenner von Prym (Affiliate Link) genommen – der hat einen angenehm ergonomischen Schaft, der auch lang genug ist um ein paar Stunden damit zu arbeiten, ohne dass einem die Handgelenke danach wehtun.

Nach dem Trennen hatte ich ein ordentliches Bündel getrennter Garne vor mir liegen:

Nahttrenner nach getaner Arbeit.
Nahttrenner nach getaner Arbeit.

 

Stoff zuschneiden

Die Einzelteile habe ich nun gebügelt …

Einzelteile Bügeln
Einzelteile Bügeln

… und auf dem Stoff ausgelegt und mit Schneiderkreide (Affiliate Link) nachgezeichnet (Achtung! Stoff vorher waschen, sonst geht die Hose nachher ein):

Schnittmuster auslegen
Schnittmuster auslegen.

Sieht einfach witzig aus, wenn man eine Jeans so aufklappt, die Gebrauchsspuren wirken dann wie aufgemalt :).

Der Modetrend, Jeanshosen im Used-Look (Blog-Eintrag) zu tragen wurde übrigens durch die japanische Jeans-Marke Edwin in den 1950er Jahren geprägt.

Die Webkante ist am oberen und unteren Bildrand, der Fadenlauf läuft entlang der sichtbaren Knickfalten. Die obere Webkante hat einen weißen Rand, man sieht aber deutlich, dass die nicht so stark ausfranst, wie die Schnittkanten am linken und rechten Bildrand.

Es macht durchaus Sinn, die paar Cent für so eine Kreide auszugeben. Ein Filzstift lässt sich kaum korrigieren und geht auch viel zu schnell leer, wenn man damit eine ganze Hose nachzeichnen will. Er wäre also nicht nur unpraktischer sondern auch im endeffekt teurer.

Fadenlauf beachten!

Wichtig beim Zuschneiden ist, dass man den Fadenlauf beachtet. Der muss bei einer Jeans immer von oben nach unten verlaufen. Sprich: So wie der Stoff im Geschäft abgerollt wird, muss er auch von oben nach unten am Körper laufen. Der Rand der Stoffbahn (die sogenannte Webkante) franst nicht aus, das tut der Stoff nur an den abgeschnittenen Kanten oben und unten. Diese Stoffkante markiert den Fadenlauf: die saubere Kante muss quasi von oben nach unten verlaufen.

Weitere Infos zum Thema Fadenlauf:
Wikipedia-Artikel Fadenlauf
Blog-Eintrag bei hobbyschneiderin.net

An dieser Stelle fällt mir ein YouTube-Video ein, in dem der Produktionsprozess einer industriell hergestellten Jeans knapp beschrieben wird. Eine Jeans verbraucht im industriellen Prozess von der Stoffbahn zur fertigen Hose nur 15 Minuten Arbeitszeit! Spannend aber auch: die Abnutzungsspuren werden mit Schmirgelpapier und Schleifgeräten eingearbeitet – die Hose ist dann im Prinzip zwei Jahre „vorgealtert“:

Demgegenüber ein Edelschneider in New York, der Maß-Levi’s auf Kundenwunsch erstellt:

https://www.youtube.com/watch?v=F0wE3H3WTBc

Einen noch größeren Kontrast bietet diese Doku über die zerstörerische Seite der Jeans-Produktion. Auch ein Grund, sich seine Jeans lieber selber zu nähen:

https://www.youtube.com/watch?v=vI7RsCezFgM

Man sieht, dass eines der größten Umweltprobleme, die durch die Herstellung von Jeans angerichtet werden, die künstliche Alterung darstellt. Jedoch sind solche unechten Fades (Fades sind Stellen, an denen das tiefblaue Indigo seine Intensität verliert) nicht nur umwelt- und hochgradig gesundheitsschädlich sondern lassen eine Jeans auch wenig authentisch wirken.

Ein weiteres großes Problem stellt aber auch der Anbau von Baumwolle dar. Baumwolle laugt die Böden aus, braucht künstliche Bewässerung und muss intensiv gegen Schädlinge geschützt werden und benötigt zudem auch noch Düngemittel um gute Erträge zu liefern.

Bio-Baumwolle kann zwar einige dieser Probleme reduzieren aber leider nicht ganz beseitigen.

Eine viel bessere Alternative stellt Hanf dar. Die ersten Jeans waren aus Segeltuch gefertigt, das früher aus Hanf bestand. Hanf liefert die widerstandsfähigere Faser – daher wären Hanf-Jeans länger haltbar. Außerdem benötigt Hanf keine Bewässerung – selbst auf kargen Böden, – und kommt ohne Dünger, Pestizide und Herbizide aus, da die Pflanze durch ihren schnellen Wuchs alle anderen Pflanzen verdrängt und zudem ein natürliches Insektenschutzmittel und Pilzschutzmittel enthält (weshalb es auch so gerne auf Segelschiffen für die Takelage oder beim Heizungsbau zum Abdichten der Rohre verwendet wurde).

Daher möchte ich mir, nachdem ich diese Jeans genäht habe, als nächstes eine Jeans aus Hanf-Denim nähen – diese Jeans ist also nur ein erster Versuch.

Aber kommen wir zurück zur Nähanleitung.

Hier sieht man, wie ich die Knopfleisten angelegt habe:

Knopfleiste nachzeichnen
Knopfleiste nachzeichnen

Die Gürtelschlaufen nicht so anlegen, wie ich es hier gemacht habe:

So nicht – die Gürtelschlaufen besser an der kurzen Seite aneinander hängen.
So nicht – die Gürtelschlaufen besser an der kurzen Seite aneinanderhängen.

Besser man schneidet einen langen Streifen, den man in einem Rutsch näht und dann in einzelne Streifen zerschneidet:

Gürtelschlaufen werden an einem Stück gefertigt. Wer Langeweile hat, kann die auch einzeln nähen.
Gürtelschlaufen werden an einem Stück gefertigt. Wer Langeweile hat, kann die auch einzeln nähen.

Die Rückseite der Schlaufen muss versäumt werden (z. B. mit einem Zick-Zack-Stich), sonst löst sich der Stoff vom Rand her auf und fusselt außerdem. Das kann man z. B. vor dem endgültigen Zuschneiden machen (den Streifen mit zusätzlichem Rand abschneiden), dann ist die Rückseite aber nicht verbunden. Ich habe die Rückseite von Hand versäumt. Man bräuchte ansonsten eine sehr breite Zwillingsnadel (6 mm), die dazu noch Jeans-Stoff nähen kann.

Meine Singer kann max. 4 mm Zwillingsnadeln verwenden – klappt also nicht.
(Wen das Thema interessiert, hier eine Einführung zur Verwendung der Zwillingsnadeln.)

Zum Nachzeichnen der vorderen Taschen habe ich mir am Rand Markierungen von der Nahtzugabe gemacht:

Markierungen zum Nachzeichnen der Taschen.
Markierungen zum Nachzeichnen der Taschen.
Die Form der Taschen wird von Hand nachgezeichnet.
Die Form der Taschen wird von Hand nachgezeichnet.

Hier schneide ich den Hosenbund zu – man sollte den ruhig ein paar Zentimeter länger zuschneiden, er kann dann am Schluss auf die richtige Länge gekürzt werden. Ich musste ein Stück dransetzten, weil er zu kurz war – komisch:

Zuschneiden des Hosenbundes
Zuschneiden des Hosenbundes

Zum Zuschneiden habe ich eine einfache Haushaltsschere (Affiliate Link) verwendet. Sinnvoll ist es aber schon, wenn der Griff ähnlich wie auf dem Bild geformt ist, dann kann man besser am Boden entlang schneiden. Man sollte die Schere aber für das Schneiden von Stoff reservieren. Benutzt man sie auch für andere Dinge (z. B. Kunststoff) wird sie sehr schnell stumpf und dann wird das Zuschneiden eine echte Qual.

Wer es gerne etwas edler mag, kann sich auch eine schicke schwere Schneiderschere (Affiliate Link) zulegen. Oder ein mindestens genauso gutes Leichtgewicht (Affiliate Link), das dazu noch die Gelenke schont.

Nach oben sind dem keine Grenzen gesetzt, die Robuso Schneiderschere (Affiliate Link) ist ein echtes handwerkliches Schmuckstück – man muss es sich nur leisten können ;-).

Viele schwören auch auf des Zuschneiden mit Schneidematte und Rollschneider.

Nach dem Zuschneiden geht es schon los mit dem Nähen.

Jeansstoff nähen: Der Unterfaden macht Schlaufen, die Nadel bricht ab und der Faden reißt – was kann man dagegen tun?!?

Ähm stopp, da war doch noch was!
Genau, nachdem ich dachte, ich hätte meine Maschine nun endlich im Griff (einigermaßen) und mit dem großen Sortiment an No-Name Nähnadeln wäre ich für alles gewappnet, probierte ich die Maschine noch an den Stoff-Resten, die vom Zuschnitt übrig blieben – und siehe da, es war ein Horror, alle zehn Stiche riss der Faden oder es bildeten sich riesige Schlaufen auf der Stoff-Unterseite.

Gut, das Schlaufen-Problem bekam ich in den Griff, indem ich die Fadenspannung richtig einstellte – vor allem musste ich feststellen, dass bei dickerem Faden der Fadenspanner am besten zunächst auf 0 gestellt wird und erst nach Einfädeln die Spannung erhöht wird – ansonsten wird der „Zugang“ für den Faden zu eng, er liegt dann quasi außen am Fadenspanner.

Hilfreich bei der Fehlersuche zum Thema „Oberfaden macht Schlaufen auf der Unterseite“ war dieser Forums-Thread.

Wichtig war es auch, unter der Garnrolle für den Oberfaden einen Filz zu legen. Dadurch wird verhindert, dass der Faden ruckartig abgespult wird und sich verheddert. Ich konnte mir aus dem Bastelraum der Schule meines Sohnes ein kleines Knäuel Schurwolle, wie man sie als Füllmaterial für Puppen etc. verwendet, mitnehmen, so konnte ich das Problem lösen. Wenn der Filz nicht hilft, kann man um die Garnrolle noch ein Garnrollennetz legen, dann rutscht der Faden nicht nach unten und verheddert sich an dem Stab, auf dem die Garnrolle aufgesteckt wird. Wenn die Garnrolle liegend befestigt wird, hat man diese Probleme allerdings nicht.

Dann versuchte ich unterschiedliches, um das Problem mit dem reißenden Faden in den Griff zu bekommen. Zunächst habe ich mit einem Pinsel den Bereich um die Kapsel für den Unterfaden vom Staub gereinigt, konnte das Problem dadurch aber nicht beseitigen.

Dann las ich mich noch ein bisschen in das Thema ein und fand heraus, dass die Fäden in erster Linie wegen Hitze durch Reibung reißen. Mir fiel ein, dass ich noch eine Rolle Buchbindergarn habe. Buchbindergarn ist mit einer Wachsschicht versehen, damit er besser durch das Papier gleitet. Außerdem ist Buchbindergarn besonders reißfest. Das funktionierte wunderbar, der Faden riss nun nicht mehr und das Stichbild war sauber, selbst bei fünf Lagen Jeans-Stoff und Zick-Zack-Stich. Das einzige Problem: der Buchbinder-Garn ist in dieser Qualität nur in weißer Farbe zu bekommen.

Stoffprobe um die Einstellungen bei unterschiedlicher Anzahl von Lagen, Garn etc. zu probieren.
Stoffprobe um die Einstellungen bei unterschiedlicher Anzahl von Lagen, Garn etc. zu probieren. Der weiße Garn ist das Buchbindergarn, man sieht deutlich, dass es weniger fusselt, glatter ist als die anderen beiden Garne. Es wird mit einer Wachsschicht umhüllt und gleitet dadurch auch besser. Ich werde es für mein nächstes Nähprojekt ausprobieren: Leder nähen (Mini-Portemonnaie).

Dann musste ich erfahren, dass auch meine billigen No-Name-Nähnadeln das Problem verursachen könnten. Letztendlich war genau das das Problem. Nachdem ich auf die Schmetz Topstitch Nadel umgestiegen bin, riss der Faden nicht mehr. Die Topstitch-Nadel hat eine große Kerbe oberhalb der Öse, wodurch der Faden gut läuft – ich habe also nicht die klassische Jeansnadel benutzt. Trotzdem ist mir beim Nähen der Jeans nicht einmal die Nadel abgebrochen, auch bei acht Lagen Jeansstoff nicht.

Noch ein Wort zum Brechen der Nadel: Wenn man merkt, dass die Nadel nicht durch den Stoff kommt, am besten vorsichtig mit der Hand am Handrad drehend arbeiten. Manchmal verzieht der Stoff auch die Nadel, so dass sie auf die Stichplatte trifft. Daher gefühlvoll den Stoff verziehen, wenn man merkt, dass die Nadel auch beim Drehen von Hand auf einen harten Untergrund stößt.

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Einkaufsliste

Liste der benötigten Werkzeuge:

Nähmaschine W6 N 1615

Singer 7184 Nähmaschine bei eBay

eBay Kleinanzeigen suche nach Nähmaschinen

Die von mir verwendete Nadel: Schmetz Topstitch 130 N in der Stärke 90.

Nahttrenner von Prym

Zum Zuschneiden: Schneidematte und Rollschneider

Oder eine schicke schwere Schneiderschere

Alternativ ein mindestens genauso gutes Leichtgewicht (Affiliate Link)

Edles Werkzeug: Robuso Schneiderschere

Schneiderkreide

Garnrollennetz

Liste der Materialien

Garn, mit dem ich die Jeans letztendlich genäht habe: Ammann Saba Stärke 50 100% Polyester (Farbe: Gold)

Buchbinder-Garn, der auch sehr gut funktioniert hat, aber nur in Weiß zu bekommen ist.

 

Die Rückseiten der Hosenbeine nähen

Jetzt geht es aber wirklich an’s Nähen.

Wir fangen an mit den hinteren Hälften der Hosenbeine.

Die Rückseite der Jeans besteht von oben nach unten aus:

  1. Hosensaum
  2. Passe (das kleine Stück oberhalb der Taschen)
  3. Hosenbein (auf dem sitzen die Taschen)

 

Die Kappnaht macht die Jeans erst zur richtigen Jeans

zunächst wird die Passe an das Bein genäht. Da es sich bei Jeans um eine stabile Hose handeln soll, vernähen wir das mit einer stabilen doppelten Kappnaht. Die doppelte Kappnaht lässt die beiden Stoff-Stücke quasi ineinander greifen. Die Stücke werden mit insgesamt drei geraden Stepp-Nähten verbunden. Die erste Naht ist zum Schluss unsichtbar.

Die Kappnaht ist wahrscheinlich heutzutage mit synthetischen hochreißfesten Nähgarnen nicht mehr dringend notwendig, allerdings ist sie meiner Meinung nach wichtig, damit die Jeans auch einen Jeans-Charakter bekommt. Bei günstigen Jeans sieht man häufig, dass die Naht in der Innenseite der Beine und im Schritt nicht als Kappnaht ausgeführt wird – da versuchen wahrscheinlich einige Hersteller den letzten Cent Gewinnspanne noch zu maximieren. Denn: die Kappnaht ist auch eine hohe Herausforderung an das Materiell, die Maschine, aber auch an das Können, denn beide Nähte schön parallel hinzubekommen ist nicht wirklich einfach.

Los geht’s. Die Stoff-Stücke übereinanderlappend absteppen (diese Naht wird zum Schluss unsichtbar):

Die erste Naht hält erstmal nur die beiden Stoffteile zusammen, damit man sie danach gut einklappen kann. Diese Naht ist zum Schluss unsichtbar.
Die erste Naht hält erstmal nur die beiden Stoffteile zusammen, damit man sie danach gut einklappen kann. Diese Naht ist zum Schluss unsichtbar.

Jetzt wird einmal umgeklappt (beide Stoffe umgedreht):

Beide Stoffe umdrehen und einmal umklappen.
Beide Stoffe umdrehen und einmal umklappen.

Und den oben liegenden Stoff noch einmal umklappen, so dass ein (umgekehrtes) Z entsteht:

Der obere Stoff wird nun noch mal zurückgeklappt.
Der obere Stoff wird nun noch mal zurückgeklappt.

Jetzt kann man den entstandenen Wulst mit zwei Nähten zusammennähen. Zuerst eine Naht:

Die erste sichtbare Naht.
Die erste sichtbare Naht.

Und dann noch eine:

Die letzte Naht sollte natürlich möglichst parallel laufen – mir ist das nicht immer gelungen, aber es ist noch im Rahmen des erträglichen. Zumindest fällt es nicht sofort auf, wenn man die Hose trägt.
Die letzte Naht sollte natürlich möglichst parallel laufen – mir ist das nicht immer gelungen, aber es ist noch im Rahmen des erträglichen. Zumindest fällt es nicht sofort auf, wenn man die Hose trägt.

Die doppelt Kappnaht mit insgesamt drei Nähten ist nun fertig.

Doppelte Kappnaht – eine schematische Anleitung

Okay, das ist wahrscheinlich ziemlich unübersichtlich, daher habe ich es noch mal schematisch gezeichnet:

Doppelte Kappnaht: Schritt 1 – die Stoffstücke verbinden.
Doppelte Kappnaht: Schritt 1 – die Stoffstücke verbinden.
Doppelte Kappnaht: Schritt 2 – oberen Stoff umklappen.
Doppelte Kappnaht: Schritt 2 – oberen Stoff umklappen.

 

Schritt 3 – den unteren Stoff umklappen
Schritt 3 – den unteren Stoff umklappen
Schritt 4 – Zwei parallele Nähte
Schritt 4 – Zwei parallele Nähte

Jetzt geht es weiter, indem wir die beiden hinteren Hosennähte zusammennähen:

Die Naht, die die beiden Hälften der Hose zusammenhält, wird auch wieder als doppelte Kappnaht ausgeführt.
Die Naht, die die beiden Hälften der Hose zusammenhält, wird auch wieder als doppelte Kappnaht ausgeführt.

 

An der „Kreuzung“ der beiden Kappnähte geht es gleich mal richtig zur Sache, hier nähen wir durch acht Lagen Stoff! Um darüber zu kommen, habe ich den Nähfuß angehoben und den Stoff mit der Hand weitergezogen.

Eventuell ist es auch notwendig, den Nähfuß komplett abzumontieren, damit die Naht noch unter der Maschine durch passt. Wenn ihr soweit seid, wie ich auf dem Bild oben, kann Euch eigentlich für den Rest der Hose nichts schlimmes mehr passieren – es wird keine dickere Naht mehr auf Euch zukommen.

Hier also erstmal durchatmen und ein kleines Bergfest feiern! Ach, wie man sieht, sind mir die beiden anderen Nähte auch nicht so sauber gelungen: links sind sie zu weit auseinander, rechts zu nah – aber ich finde es vollkommen in Ordnung – hey, das ist mein erstes Kleidungsstück, das ich nähe.

Gesäßtaschen annähen

Jetzt werden die Gesäßtaschen vorbereitet. Hierzu wird als erstes die obere Kante zweifach eingeschlagen und mit einer doppelten Naht festgenäht:

Jeans_selber_naehen_77

Dann werden die Kanten umgeschlagen:

Ecken der Gesäßtaschen umklappen und bügeln.
Ecken der Gesäßtaschen umklappen und bügeln.

Die oberen Ecken werden eingeschlagen:

Einschlagen der oberen Ecken.
Einschlagen der oberen Ecken.

Jetzt werden die Taschen aufgesetzt und mit Stecknadeln fixiert. Ich habe auch noch ein Muster aufgenäht, dass ich vorher mit Schneiderkreide aufgezeichnet habe:

Platzieren der Gesäßtaschen. Mit Stecknadeln fixieren.
Platzieren der Gesäßtaschen. Mit Stecknadeln fixieren.

Jetzt rundherum absteppen – oben natürlich nicht 🙂

Gesäßtasche annähen
Gesäßtasche annähen

 

Fadenende per Hand vernähen

Das Fadenende kann man mit einer einfachen Nähnadel vernähen und zwischen den Nähten verschwinden lassen. Um einen einfachen Faden in der Nähnadel einzufädeln, ohne dass dieser wieder herausrutscht, gibt es einen guten Trick. Würde man die Schlaufe mit einem Knoten fixieren, hätte man das Problem, dass der Knoten bei Nähen stecken bleibt. Ich gehe daher so vor:

  1. Faden durch das Ör fädeln
  2. kürzeres/loses Ende über den Daumennagel straff spannen
  3. mit der Nadel durch den gespannten Faden stechen

Dann hat man eine Schlaufe, die nicht beim Nähen aufträgt und kann das Fadenende sauber vernähen:

Fadenende per Hand vernähen – okay, ich gebe zu, die Arbeit habe ich mir irgendwann nicht mehr gemacht.
Fadenende per Hand vernähen – okay, ich gebe zu, die Arbeit habe ich mir irgendwann nicht mehr gemacht.

Die Taschen werden oben mit einem Riegel zusätzlich festgenäht:

Tasche mit einem zusätzlichen Riegel verstärken.
Tasche mit einem zusätzlichen Riegel verstärken.

So sieht dann die fertige hintere Hälfte der Hose aus:

Die hintere Hälfte der Hose ist fertig!
Die hintere Hälfte der Hose ist fertig!

 

Vordere Hosentaschen nähen

Jetzt wird die vordere Tasche genäht. Für die Tasche wird ein fester, aber dünner Baumwollstoff verwendet. Ich habe eine ausrangierte Baumwolle-Einkaufstasche genommen, daher die Flecken auf dem Stoff. Das Stück Jeansstoff würde ich beim nächsten Mal ein bis zwei Zentimeter breiter machen, bei einer Tasche blitzt bei mir immer das Weiß heraus.

Die rechte vordere Tasche wird vorbereitet.
Die rechte vordere Tasche wird vorbereitet.

Bei der Kleingeldtasche wird wieder die obere Kante zweifach umgeschlagen und mit einer Naht festgenäht. Die Kanten werden wieder eingeschlagen und gebügelt:

Kleingeldtasche vorbereiten
Kleingeldtasche vorbereiten

Jetzt wird die Kleingeldtasche aufgenäht:

Kleingeldtasche aufnähen
Kleingeldtasche aufnähen

So in etwa sitzt die Tasche später in der Hose:

Wird der Baumwollstoff umgeschlagen, bekommt man eine Vorstellung davon, wie die Tasche später in der Hose sitzen wird.
Wird der Baumwollstoff umgeschlagen, bekommt man eine Vorstellung davon, wie die Tasche später in der Hose sitzen wird.

Noch besser ist es, wenn man die äußere Kante gleich mit einem Zickzackstich vor dem Aufdröseln sichert. Hier sieht man das an der linken Tasche. Die anderen Kanten wurden eingeschlagen:

Vordere Hosentasche mit einem Zick-Zack-Stich versäumen.
Vordere Hosentasche mit einem Zick-Zack-Stich versäumen.

Jetzt zuklappen, damit wir wissen, wie viel man abschneiden muss:

Tasche zuklappen
Tasche zuklappen

Hosenbein über die Tasche legen:

Hosenbei vor die geschlossene Tasche legen um den Ausschnitt einzeichnen zu können.
Hosenbei vor die geschlossene Tasche legen um den Ausschnitt einzeichnen zu können.

Der Ausschnitt wurde eingezeichnet:

Eingezeichneter Ausschnitt
Eingezeichneter Ausschnitt

Abschneiden:

Die Hosentasche ist nun zugeschnitten.
Die Hosentasche ist nun zugeschnitten.

Schnittzugabe umklappen und Bügeln:

Schnittzugabe umklappen und bügeln.
Schnittzugabe umklappen und bügeln.

Jetzt wird die Tasche an das Hosenbein mit Stecknadeln festgesteckt:

Tasche an das Hosenbein stecken.
Tasche an das Hosenbein stecken.

So soll das dann sitzen:

Jeans_selber_naehen_47

Man sieht, dass mir die Naht etwas missglückt ist:

Jeans_selber_naehen_45

Der Stoff der Tasche ragt etwas über die Kante heraus; macht das bitte „ein bisschen besser“ ;-), indem Ihr den inneren Stoff etwas nach hinten zieht.

 

Jeans_selber_naehen_46

 

Jetzt wird die Tasche geschlossen. Hierzu die Kanten einschlagen, die äußere Kante etwas nach innen einziehen. Rundherum mit einer einfachen Steppnaht (geradeaus) schließen:

Jeans_selber_naehen_42

Oben kommt nun noch eine Naht, um dem ganzen Stabilität zu geben:

Tasche oben schließen. Die Tasche ist nur durch diese obere Naht und die doppelte Naht an der Rundung mit dem Hosenbein verbunden.
Tasche oben schließen. Die Tasche ist nur durch diese obere Naht und die doppelte Naht an der Rundung mit dem Hosenbein verbunden.

Puh, das war ziemlich kompliziert, jetzt habt Ihr Euch ein kleines Eigenlob verdient – vorausgesetzt, Ihr habt beide Taschen fertig 😉

Damit es nicht langweilig wird, machen wir nun mit der Knopfleiste weiter. Das linke abgerundete Teil wird die Leiste mit den Knopflöchern, das mit der abgeschrägten Kante wird die Leiste, auf der die Knöpfe sitzen:

Knopflochleiste (links, abgerundet) und Knopfleiste (rechts, abgeschrägt).
Knopflochleiste (links, abgerundet) und Knopfleiste (rechts, abgeschrägt).

Die Abschrägung wird eingeschlagen:

Einschlagen der Abschrägung der Knopfleiste.
Einschlagen der Abschrägung der Knopfleiste.

Nähen der Knopflöcher und Zickzack-Stich um ein Ausfransen zu verhindern. Den Geradeaus-Stich könnt Ihr Euch sparen – war mein Fehler:

Säumen der Knopflöcher
Säumen der Knopflöcher.

Jetzt wird das linke Hosenbein zum Ansetzen der Knopflochleiste vorbereitet:

Kante umklappen und bügeln.
Kante doppelt umklappen und bügeln.
Knopfleiste anlegen, unteres Ende auf der umgeklappten Kante markieren.
Knopfleiste anlegen, unteres Ende auf der umgeklappten Kante markieren.
An der Markierung wird eingeschnitten. Der untere Teil (im Bild oben)dient als Nahtzugabe, um die beiden Hosenbeine zu verbinden. Der längere, obere Teil (im Bild unten) wird doppelt eingeschlagen.
An der Markierung wird eingeschnitten. Der untere Teil (im Bild oben) dient als Nahtzugabe, um die beiden Hosenbeine zu verbinden. Der längere, obere Teil (im Bild unten) wird doppelt eingeschlagen.
Die komplette Kante wird nun umgenäht.
Die komplette Kante wird nun umgenäht.
Knopflochleiste aufsetzen …
Knopflochleiste aufsetzen und feststecken …
… und mit paralleler Doppelnaht festnähen.
… und mit paralleler Doppelnaht festnähen.
So sieht es von Innen aus. Der untere Teil der Nahtzugabe lässt sich nun dank des Einschnitts, den wir vorher gemacht haben, immer noch umklappen.
So sieht es von Innen aus. Der untere Teil der Nahtzugabe lässt sich nun dank des Einschnitts, den wir vorher gemacht haben, immer noch umklappen.

So, die Knopflochleiste ist nun eingesetzt. Ich habe die Knopflöcher erst ganz zum Schluss eingeschnitten. In Zukunft würde ich das vor dem Einnähen der Knopfleiste machen, da ich mit dem Messer den Stoff der Abdeckung über der Knopfleiste beschädigt habe …

Kommen wir jetzt zur Knopfleiste. Die Knopfleiste wird als erstes an der langen Kante zugenäht. Dann wird sie auf die eingeschlagene und gebügelte Nahtzugabe des rechten Hosenbeins gelegt:

Knopfleiste anlegen und wieder das untere Ende (im Bild oben) markieren, da hier wieder die Schnittzugabe eingeschnitten wird.
Knopfleiste anlegen und wieder das untere Ende (im Bild oben) markieren, da auch hier die Schnittzugabe eingeschnitten wird.
Dann wird die Knopfleiste mit einer naht auf die eingeschlagene Nahtzugabe genäht.
Dann wird die Knopfleiste mit einer Naht auf die eingeschlagene Nahtzugabe genäht.

 

Die Nahtzugabe und die Kante der Knopfleiste werden zusätzlich noch mit einer Sick-Zack-Naht versäumt.
Die Nahtzugabe und die Kante der Knopfleiste werden zusätzlich noch mit einer Zick-Zack-Naht versäumt.

Jetzt können die vorderen Hosenbeine mit einer doppelten Kappnaht verbunden werden (wie die geht, wisst Ihr ja inzwischen ;-):

Vordere Hosenbeine werden mit einer doppelten Kappnaht verbunden.
Vordere Hosenbeine werden mit einer doppelten Kappnaht verbunden.

Wie Ihr seht, habe ich mich mal wieder vernäht – sieht aber trotzdem gut aus 🙂

Die linke Naht sollte eigentlich auf der Knopflochleiste landen, die habe ich von Innen leider mit der Knopfleiste verwechselt.
Die linke Naht sollte eigentlich auf der Knopflochleiste landen, die habe ich von Innen leider mit der Knopfleiste verwechselt.

Okay, wieder ein großer Schritt nach vorne. Ihr steht kurz davor, dass Ihr Eure Hose zum ersten Mal anprobieren könnt, denn jetzt setzen wir Vorder- und Hinterseite zusammen.

Zunächst die doppelte Kappnaht auf der Innenseite der Beine:

Die Vorder- und Rückseite der Jeans werden mit einer doppelten Kappnaht verbunden.
Die Vorder- und Rückseite der Jeans werden mit einer doppelten Kappnaht verbunden.

Wenn Ihr das geschafft habt, ist der Rest ein Kinderspiel:

Außenkante zusammenstecken und mit einer einfachen Naht zusammennähen. Danach die Kanten der Vordre- und Rückseite einzeln mit einem Zick-Zack-Stich versäumen.
Außenkante zusammenstecken und mit einer einfachen Naht zusammennähen. Danach die Kanten der Vorder- und Rückseite einzeln mit einem Zick-Zack-Stich versäumen.

Die Naht wird im Bereich der Hosentasche durch eine zweite Naht verstärkt:

Eine zweite Naht verstärkt die Verbindung, um die hohe Belastung im Bereich der Hosentaschen auszugleichen.
Eine zweite Naht verstärkt die Verbindung, um die hohe Belastung im Bereich der Hosentaschen auszugleichen.

Super, jetzt kommt der große Moment, in dem Ihr ausprobieren könnt, ob Ihr Euch in die Hose hineinzwängen könnt. Keine Angst, das ganze dehnt sich noch enorm, außerdem fehlt noch der Hosenbund, damit fühlt sich die Hose noch einmal ganz anders an.

Okay, Endspurt. Ran an den Hosenbund:

Der Hosenbund wird vorbereitet, indem die Nahtzugabe umgeklappt, gebügelt und festgesteckt wird.
Der Hosenbund wird vorbereitet, indem die Nahtzugabe umgeklappt, gebügelt und festgesteckt wird.
Ich habe den Hosenbund innen an der Hose festgesteckt und erstmal nur an einer Kante angenäht.
Ich habe den Hosenbund innen an der Hose festgesteckt und erstmal nur an einer Kante angenäht.
Dann die vordere Kante feststecken und annähen.
Dann die vordere Kante feststecken und annähen.

Der Hosenbund ist dran, jetzt kommen die Gürtelschlaufen:

Knopfloch nähen und Gürtelschlaufen annähen.
Knopfloch nähen und Gürtelschlaufen annähen.
Hier sieht man, wie die Gürtelschlaufen eingeschlagen und angenäht werden.
Hier sieht man, wie die Gürtelschlaufen eingeschlagen und angenäht werden.

Mit einem Cutter lassen sich die Knopflöcher einschneiden. Als Unterlage verwende ich eine Schneidematte, man kann sich aber auch mit einem dicken Stück Pappe behelfen, das sollte aber min. 2 mm stark sein.

Knopflöcher aufschneiden. Ich benutze einen Cutter und als Unterlage eine Schneidematte.
Knopflöcher aufschneiden. Ich benutze einen Cutter und als Unterlage eine Schneidematte.

Ich lese auch immer wieder in Blogs, dass Leute ihre Stoffe mit einem Rollschneider zuschneiden. Vielleicht ist die Investition eine Überlegung wert …?

Jetzt werden die Jeansknöpfe eingeschlagen:

Jeansknöpfe einschlagen. der Oberste Knopf sollte eher weiter innen sitzen als die unteren Knöpfe. Ich habe es hier falsch gemacht, hatte mal wieder einen Denkfehler. Kommt davon, wenn man nachts so lange näht …
Jeansknöpfe einschlagen. der Oberste Knopf sollte eher weiter innen sitzen als die unteren Knöpfe. Ich habe es hier falsch gemacht, hatte mal wieder einen Denkfehler. Kommt davon, wenn man nachts so lange näht …

Ich habe nickelfreie Jeansknöpfe genommen, weil sie die günstigsten waren, die ich finden konnte. Aber sie scheinen auch aus Plastik zu sein, machen aber trotzdem einen soliden Eindruck. Nur das Einschlagen ist etwas fummelig, da es keine Führung gibt. Mit etwas Gefühl und Geduld geht es aber.

Jetzt kommen noch die Nieten an die Ecken der Taschen. Habe ich noch nicht gemacht, obwohl die Nieten hier liegen.

So, Ihr müsst die Hose gleich noch einmal ausziehen, damit wir noch die Hosenbeine umnähen können:

Hosenbein so umschlagen, dass es ohne Schuhe an der Ferse ca. einen Zentimeter über dem Boden hängt.
Hosenbein so umschlagen, dass es ohne Schuhe an der Ferse ca. einen Zentimeter über dem Boden hängt.
Zwei bis drei Zentimeter Nahtzugabe geben und abschneiden.
Zwei bis drei Zentimeter Nahtzugabe geben und abschneiden (ich habe es hier zu kurz gemacht).
Doppelt einschlagen, bügeln und umnähen.
Doppelt einschlagen, bügeln und umnähen. Ich stelle die Nadel so ein, dass sie an der Seite näht, dann rutscht der Fuss nicht so leicht runter. Wichtig: Vorher Probenähen und die Fadenspannung einstellen, denn der Unterfaden wird jetzt Außen liegen.

So und nun viel Spaß beim Nähen und ich würde mich freuen, wenn Ihr mir berichtet, ob die Anleitung hilfreich war. Ihr könnt natürlich auch gerne Fragen stellen.

Nachtrag

Chrissie wünschte sich Bilder der fertigen Jeans. Hier kommen sie nun endlich mit schönen Fades (so nennt man es, wenn die Farbe ausbleicht), nachdem ich die Hose acht Monate lang fast täglich getragen habe.

Was mir erst später bewusst wurde – die Hose ist ja voll im Trend der sogenannten Denim-Heads, also Leuten, die am liebsten Hosen ohne die typischen Abnutzungserscheinungen kaufen, aus einem Stoff, wie er direkt vom Webstuhl kommt. Es gibt darüber richtige philosophische Abhandlungen, ob und wie man die Jeans waschen soll, damit es die besten Fades gibt. Wer sich dafür interessiert kann sich auf rawrdenim in das Thema einarbeiten.

Ich habe von alledem nichts beachtet, die Hose landet mindestens einmal die Woche in der Waschmaschine. Trotzdem hat sie meiner Meinung nach schöne Fades – vielleicht liegt es daran, dass ich täglich eine Stunde mit dem Fahrrad unterwegs bin, die Jeans also genügend Bewegung bekommt, was dazu führt, dass die Indigo gefärbten Fäden brechen und ihren ungefärbten Kern freigeben.

Die Jeans von vorne. Die Knie und Oberschenkel sind schon deutlich ausgeblichen. Das schöne an RAW Denim Jeans ist, dass diese Fades der tatsächlichen Nutzung durch den Besitzer der Hose entsprechen, sie sind somit authentisch, ganz im Gegensatz zu vorgefertigten Abnutzungen, die nicht nur an der falschen Stelle sitzen, sondern auch in der Herstellung eine unnötige Umweltbelastung darstellen.
Die Jeans von vorne. Die Knie und Oberschenkel sind schon deutlich ausgeblichen. Das schöne an RAW Denim Jeans ist, dass diese Fades der tatsächlichen Nutzung durch den Besitzer der Hose entsprechen, sie sind somit authentisch, ganz im Gegensatz zu vorgefertigten Abnutzungen, die nicht nur an der falschen Stelle sitzen, sondern auch in der Herstellung eine unnötige Umweltbelastung darstellen.
Rückseite der Jeans. RAW Denim Do It Yourself Jeans mit authentischen Fades.
Rückseite der Jeans. RAW Denim Do It Yourself Jeans mit authentischen Fades.
Auch der Saum vom Hosenbein bekommt trotz Nahr mit einer Haushaltsnähmaschine schöne typische Fades.
Auch der Saum vom Hosenbein bekommt trotz Naht mit einer Haushaltsnähmaschine schöne typische Fades.

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Die Fades im Bereich unter den Taschen nennen sich Whiskers.
Die Fades im Bereich unter den vorderen Taschen nennen sich Whiskers.
In den Knien bilden sich erste typische Honeycombs.
In den Knien bilden sich erste typische Honeycombs.
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So sah die Hose ein paar Tage nach der Fertigstellung aus – ich entschuldige mich für die schlechte Bildqualität.
DIY RAW Denim Jeans front with decent fades. Fit picture.
DIY RAW Denim Jeans Vorderseite, 8 Monate später.
DIY RAW Denim Jeans back with decent fades. Fit picture.
DIY RAW Denim Jeans Rückseite.

 

DIY RAW Denim Jeans side with decent fades. Fit picture.
DIY RAW Denim Jeans rechte Seite.
DIY RAW Denim Jeans side with decent fades. Fit picture.
DIY RAW Denim Jeans linke Seite.

Featured

Rawrdenim.com hat meinen Blog und die Hose in der Kategorie fade friday vorgestellt – das freut mich natürlich besonders.

Einen eigenen Schnitt entwerfen

Die gezeigte Jeans ist ja im Prinzip nur eine Kopie einer bereits fertigen Jeans. Viel spannender wird es , wenn man sich den Schnitt selber gestalten kann. Da ich das Glück habe, mit Jeans von der Stange ganz gut zurecht zu kommen, war es mir zunächst nicht so wichtig, trotzdem habe ich mich mit dem Pattern-Drawing, also dem Entwerfen von Schnittmustern beschäftigt.

Wie das funktioniert, werde ich in einem weiteren Blogeintrag zeigen.

Kostenloses Schnittmuster zum Herunterladen

Als Nachtrag biete ich hier mein Schnittmuster zum kostenlosen Download an. Ihr dürft die Schnittmuster kommerziell und privat nutzen auch verändern und in veränderter Form veröffentlichen, wenn Ihr diesem geänderten Schnittmuster die gleichen Rechte einräumt, wie dem ursprünglichen Schnittmuster. Ihr könnt das veränderte Schnittmuster auch mir zur Veröffentlichung zuschicken, ich werde es dann hier zum Download anbieten.
Zu Beachten ist, dass ich als Urheber genannt werden muss.

Genaueres über das Lizenzmodell erfahrt Ihr hier:

Creative Commons Lizenzvertrag
Jeans Regular Pattern von Kristian Heitkamp ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.

Das PDF enthält eine Seite mit dem gesamten Schnitt im Überblick sowie eine Aufteilung in einzelne DIN A3 Seiten, die aneinander geklebt werden müssen.

Bisher gibt es nur drei Größen. Weitere Größen werden folgen:

w30 l34 jeans regular pattern PDF Download

w31 l34 jeans regular pattern PDF Download 

w32 l34 jeans regular pattern PDF Download

Wenn Ihr mit dem Schnittmuster eine eigene Jeans geschneidert habt, würde ich mich außerdem über eine Nachricht oder besser noch ein Foto sehr freuen.

Die folgenden Bücher haben mir geholfen, ein eigenes Schnittmuster zu erstellen. Das erste Buch von Helen J. Armstrong bietet eine sehr gute Schritt für Schritt Anleitung zum Erstellen eines Jeans-Schnitt. Den Schnitt habe ich dann noch so weit angepasst, dass er eine gerade Außenkante hat – ein sogenannter Selvedge-Schnitt. Sonst bekommt die Jeans einen „Opa-Look“ – im Englischen nennt man das dann eine „Dad-Jeans“ – glaubt mir, das wollt Ihr nicht.

Helen Joseph Armstrong – Patternmaking for Fashion Design

Armstrongs Buch beinhaltet auch eine Tabelle für Standard-Maße, nach denen ich zunächste einen W32 L 34 Schnitt erstellt habe. Möchte man aber von den Standard-Schritten abweichen –ungerade Weite wie z. B. W31; oder möchte man kleiner oder größer als die Standard-Maße schneidern, hilft Garet Kershaws Patternmaking for Menswear weiter. Neben verschiedenen auch sehr guten Anleitungen zum Entwerfen von Kleidungsstücken gibt es auch eine Anleitung, um einen Entwurf zu Gradieren – also in andere Größen umzurechnen:

Gareth Kershaw: Patternmaking for Menswear

51 Gedanken zu „DIY: Jeans Hose selber nähen – eine Anleitung für Näh-Anfänger und Größenwahnsinnige ;-) Do It Yourself Jeanshose.“

  1. Respekt, die Hose ist super geworden, sogar mit Kappnähten. Das sollte ich auch noch einmal versuchen, bislang hatte ich beim Nähen von Kappnähten immer Fehlstiche. Falls du noch mehr Hosen nähen möchtest, kann ich dir den Kauf eines Rollenschneiders wirklich empfehlen. Du solltest dir dann allerdings auch ein durchsichtiges Schneidelineal zulegen. Weiterhin viel Spaß beim Nähen und danke fürs Verlinken.
    Viele Grüße
    Carmen

    Antworten
    • Hallo Carmen, danke für dein Kompliment. Ja, das mit dem Rollenschneider habe ich mir auch schon überlegt, scheint sehr bequem zu sein, damit zu arbeiten. Vorerst habe ich eine schöne massive Schneiderschere geschenkt bekommen, mit Rillen, die verhindern, dass der Stoff wegrutscht. Das ist schon mal deutlich angenehmer, daut zu schneiden.

      Antworten
  2. Respekt, find ich echt klasse da ich das nähen nun wieder mal für mich entdeckte und auch verrückt genug bin mir das anzutun schon allein aus der not heraus dass sehr schwer hosen in der richtigen länge zu finden sind werde ich das auch mal probieren.
    §;o))

    Antworten
    • Ja, genau das ist ja auch der Grund der mich zum selber Nähen bewegt hat: das was man haben will, gibt es nicht zu kaufen. Dazu kommt natürlich noch die Befriedigung, wenn man die Hose anzieht und weiß: die habe ich selber gemacht. Das macht dann eigentlich erst richtig Spass.

      Bitte berichte doch, ob Du es angepackt hast und was bei rausgekommen ist – würde mich freuen. Und danke für den „Respekt“ 🙂

      Antworten
  3. Auf den Tragebildern sieht man wirklich, dass du die Hose liebst. Sie steht dir übrigens auch ausgezeichnet. Um deine Kappnähte beneide ich dich etwas. Mit Kappnähten ist eine Hose ja gleich viel robuster. Kann deine Singer einen 1-Faden-Kettstich nähen oder mit welchem Stich hast du sie genäht? Geradstiche leiern ja gerade am Sattel oft aus, besonders, wenn man ständig Fahrrad fährt. Ich schau bald mal wieder vorbei, denn ich bin gespannt auf deine selbst entworfene Jeans.
    Liebe Grüße
    Carmen

    Antworten
    • Danke für die erneuten Komplimente. Nein, die Singer kann nur einen einfachen 301 Lockstich/Doppelsteppstich. Bisher sehe ich keine Anzeichen, dass die Naht ausleiert.
      Ich sage Bescheid, wenn sich da etwas tut.

      Antworten
      • Ich habe jetzt auch eine Singer mit Kettstich gefunden. der ist aber, da es sich um einen Einfadenkettstich handelt nicht sehr stabil, da man ihn komplett aufriffeln kann, wenn er an einer Stelle reißt. Die Maschine heißt Singer 411, ich habe mir aber selber noch keine gekauft.
        Man bräuchte dann schon eine industrielle Nähmaschine, die den Nahttyp 404 (double locking chainstitch) beherrscht.
        Overlock-Maschinen machen den, die sind aber im Heim-Bereich so eng gebaut, dass man da keine Jeans durch bekommt. Dann braucht man eher eine Juki MS 1261.

        Edit:
        Der Einfaden Kettstich ist anscheinend doch nicht so schlecht, wie ich es oben geschrieben habe. Beide Kettstiche lassen sich aufgriffen, wenn sie am hinteren Ende offen sind. Dafür genügt es aber, wenn man den Faden am Ende auf der Unterseite verknotet.

        Ich habe mir jetzt eine Willcox & Gibbs Einfachkettenstich Nähmaschine bestellt (aus dem 19. Jhd.), da man mit dieser sehr dicke Garne nähen kann. Ich werde berichten.

        Antworten
        • Auf deinen Bericht bin ich gespannt. Dank dir habe ich es noch einmal mit meiner Pfaff Coverstyle versucht, eine Jeans mit Kappnähten und Kettstich zu nähen und diesmal hat es sogar ohne Fehlstiche geklappt. Ohne deine Jeans mit Kappnähten hätte ich das wahrscheinlich nicht noch einmal versucht. Die Ursache meiner bisherigen Fehlstiche lag daran, dass der Nähfuß an der dicksten Stelle nicht gerade auflag. Jetzt habe ich einfach einen Rest von einer Gürtelschnalle mehrfach zusammengelegt unter den Fuß geschoben und schon lag er gerade und meine Maschine konnte fehlerfrei nähen. Warum ich nicht eher auf diese einfache Lösung gekommen bin, weiß ich auch nicht. Ab jetzt nähe ich meine Jeanshosen auf jeden Fall alle mit Kappnaht.
          Liebe Grüße
          Carmen

          Antworten
  4. Hallo,
    ich nähe auch sehr viel. Aber deine Hose ist soper toll geworden. Das soll eine Schneiderin erstmal machen. Ich nähe nun eine kurze für mein Mann. Danke für die tolle Anleitung, habe einiges gelernt.

    Antworten
  5. Respekt, tolle Jeans – sehr hilfreicher Beitrag. An eine Jeans hab ich mich bisher noch nicht herangetraut. Meine Husquarna Viking ist ein echtes Arbeitstier, kommt auch mit vielen Lagen Denim locker klar. Warum werden Männer, die selbst nähen immer belächelt? Sicher kann man alles fertig kaufen, was selbst hergestelltes hat aber einen ganz anderen Stellenwert. VG Heinrich.

    Antworten
  6. ..netter Hintern 🙂
    Ansonsten: schöne Jeans – wie eine 501: das ist das größte Kompliment, was ich machen kann. Ist ja schließlich meine Lieblingsjeans.
    😉

    Antworten
  7. Hallo,
    großes Kompliment für die selbstgeschneiderte Jeans.
    Würde ich auch gerne können. Mir fehlt aber sowohl das Equipment als auch die Zeit und wohl auch die Muse, mich da richtig reinzuknien.
    Da Du ja das nötige Know-How und das Equipment ja bereits hast und das Schneidern Dir ja offensichtlich Freude bereitet, meine Frage: Würdest Du so eine Jeans nach einer Vorlage (alte Jeans) auch für jemand anderen machen? Gegen eine Aufwandsentschädigung selbstverständlich. Bin gespannt auf Deine Antwort.
    Viele Grüße von Klaus

    Antworten
  8. Hallo ki san,
    ich bin beeindruckt von Deiner selbstgemachten Jeans.
    Ich würde das gerne auch können. Mir fehlt aber sowohl die Zeit als auch das Equipment, um mich da reinzuknien. Und die Muse hierfür habe ich schon gar nicht.
    Würdest Du so eine Jeans auch für jemand anderen fertigen, als Auftragsarbeit sozusagen? Gegen eine Entschädigungszahlung selbstverständlich. Das erforderliche Know-How hast Du ja. Ich habe eine genaue Vorstellung davon was ich will und eine alte Jeans als Schmittmuster. Bin gespannt auf Deine Antwort.
    Viele Grüße
    Klaus

    Antworten
  9. Ich bin sehr begeistert…diese Anleitung wird bei meiner ersten Jeans ein super Leitfaden sein! Eine Frage hätte ich noch: hast du beim Nähen immer das dicke, goldene Garn genommen für Ober- und Unterfaden? Ich hatte gelesen, dass nur der Oberfaden als Topstitching-Garn eine Kontrastfarbe sein soll…also die haltbaren Nähe mit Jeans-Garn und danach nur Ziernähte mit Kontrastgarn als Oberfaden. Wenn man gleich mit Kontrastgarn nähen könnte, würde einem ja viel erspart bleiben =)

    Antworten
  10. Ich habe mit deiner Anleitung erfolgreich eine Jeans genäht. Ist ganz gut geworden. Dank der Schmetz Topstitch Nadel ist mir auch keine Nadel abgebrochen.
    Bei meiner Jeans, nach einer Wrangler als Vorlage, sind die Kappnähte außen und nicht innen. Finde ich auch dekorativer. Für die Taschen habe ich den Stoff eines Kopfkissenbezugs genommen, finde ich qualitativ besser als die Ökobeutel. Etwas schwierig war der Reißverschluss, den ich statt Knopfleiste eingenäht habe. Hier müsste ich öfter die alte Jeans anschauen.
    Fürs Nähen ist das korrekte Bügeln der Nahtzugaben die halbe Miete. Es liegt dann alles viel besser zum Nähen.
    Es wird wohl nicht meine letzte Jeans bleiben.
    Wo finde ich denn deinen Beitrag zur Schnittentwürfen (Patterndrawing)?

    Antworten
    • Hallo, die ANleitung zum Erstellen des Schnittmusters ist nochnicht geschrieben, wird aber bald folgen. Inzwischen habe ich aber ein Schnittmuster in der Größe W31 L34 hochgeladen.

      Antworten
    • Walter, eine Frage stellt sich mir noch, wenn ich so drüber nachdenke: wie hast Du es denn hinbekommen, die Kappnähte nach außen zu nähen. Die erste geht ja noch, aber wenn die eine Seite schon zusammengenäht ist wird es ja ziemlich eng, die zweite Kappnaht zu nähen.

      Antworten
  11. Hallo
    ich habe schon seit einem Jahr ein Jeans-Schnittmuster von Burda und Jeansstoff im Schrank, machte mich aber nie an die Arbeit, weil ich einerseits dem Schnitt nicht ganz traute und anderseits die Anleitung ziemlich kompliziert tönt. Letzte Woche bin ich dann auf Deine Anleitung gestossen, habe meine bereits dutzendfach-geflickte Lieblingsjeans in ihre Einzelteile zerlegt und mir genau nach Deiner Anleitung eine perfekt sitzende neue Lieblingsjeans genäht (mit Reissverschluss aus anderen ausrangierten Hosen). Ganz herzlichen Dank, dass Du diese tolle Anleitung so offen und kostenlos mit der ganzen Welt teilst! Ich werde gleich noch eine zweite Jeans nähen, jetzt, wo alles so gut gegangen ist 🙂

    Antworten
  12. Hallo,
    vielen Dank für Deine Anleitung. Mit dieser Anleitung ist es sogar mir gelungen eine tragbare Jeans selbst zu nähen.
    Meine sieht aber bei weitem nicht so schön aus wie Deine.
    Die Kreuzungspunkte der Kappnähte werden doch sehr hoch, kommt da Deine Singer durch /drüber ? Wie hast Du das gemacht ? Ich habe eine alte Pfaff Industrie aber so viel Stoff passt eigentlich nicht mehr unter den Fuß.
    Was hast Du mit den vielen Anfangs und Endfäden gemacht ?
    Viele Grüße

    Antworten
    • An der Stelle, wo die sich kreuzenden Kappnähte acht Lagen Stoff bilden habe ich einfach den Nähfuß abgeschraubt, dann passte es durch.
      Die Enden der Nähte habe ich zu Beginn mit einer Nadel vernäht, später dann einfach knapp abgeschnitten – die beiden Garne sind so verschlungen, dass da nichts aufriffelt.

      Antworten
  13. Coole Sache, macht Lust darauf, es selber zu machen. Gut geschriebener Beitrag und sehr gute Fotos und Anleitung. Echt lobenswert. Schön, dass es sowas auch mal auf Deutsch gibt. Und dann gleich in der Qualität.

    Antworten
  14. Hallo, kannst du evtl. auch ein Schnittmuster für eine Hose 33/36 oder 32/36 hochladen? Es ist soo schwierig, Hosen in dieser Länge zu bekommen. Ich bin 193cm und mein Sohn mit 16 schon 195cm. Wo sollen wir denn da später noch Hosen herbekommen? An der Weite kannst du erkennen, dass wir beide sehr schlank sind.
    Du würdest sicher vielen sehr helfen. Ich wäre sogar bereit, Dir die Schnittmuster zu bezahlen.

    LG, Karsten

    Antworten
    • Hallo Carsten, ich habe die Schnittmuster ja schon recht lang.
      Ich würde eh erst empfehlen, von den Schnittmustern ein sogenanntes Nesselmuster zu nähen, um zu überprüfen, ob die Größe wirklich passt, bzw. ob hier und da kleine Änderungen gemacht werden müssten.
      Im Prinzip sollte es funktionierne, wenn Du das Schnittmuster W32 L34 an den Beinen unten einfach um 5 cm verlängerst. Näh Dir bitte davon einfach mal ein Nesselmuster, also nur die Hosenbeine ohne Taschen und die Passe hinten auch mit dem Hosenbein in einem Stück. Dann oben noch den Bund annähen. Wenn Sie oben rum gut sitzt ist ja alles okay. Wenn Sie jedoch im Schritt noch zu eing sein sollte bzw. der Bund zu tief sitzt, gib mir bitte Bescheid, dann werde ich noch mal eine angepasste Größe zeichnen.
      Mit meinem Copyrightangaben: Natürlich darf man die Schnitte für den eigenen privaten Bedarf anpassen, mir geht es nur darum, dass man die Schnitte nicht verändert und dann als eigene Kreation veröffentlicht.

      Würde mich über Dein Feedback sehr freuen.

      Antworten
  15. Respekt für dein Ergebnis und vielen Dank für die tolle Anleitung!
    Nach deiner Anleitung habe ich es auch geschafft mir eine Jeans zu nähen 😀
    Vielen Dank nochmal für die Arbeit die du dir mit der Anleitung gemacht hast!

    Lg, Amber

    Antworten
  16. Mega cool, deine Jeans!
    Ich finde es wahnsinnig mutig, sich ohne Näherfahrung an eine Jeans zu wagen!
    Ich selbst nähe seit mehr als 10 Jahren, aber an Jeans habe ich mich bisher nicht gewagt. Du hast mich jetzt mit deiner tollen Fotostrecke so inspiriert, dass ich das jetzt unbedingt starten muss. Ich hatte vor allem Angst davor, dass die Nähte der Hose, weil sie ja oft getragen und stark beansprucht wird reißen könnten. Hast du mittlerweile Erfahrung mit anderen Garnen, oder schwörst du noch auf das Buchbindergarn?

    Liebe Grüße
    vom Lieschenradieschen

    Antworten
    • Hallo Lieschen,
      vielen Dank für Deine Komplimente – freut mich, dass ich Dich motivieren konnte, Dich selber an eine Jeans zu wagen.
      Zum Garn: Das Buchbindergarn war nur ein Versuch. Ich habe 50er Saba Garn verwendet, die Hose hat bisher keine einzige aufgegangene Naht.

      Antworten
  17. Auch ich habe deinen Bericht mit Interesse gelsen!
    Darf ich fragen, was du für Stoff verwendet hast? Ich finde es schwierig, guten, stabilen Jeansstoff zu bekommen!

    Antworten
  18. Hallo,
    Vielen Dank für diese tolle Anleitung.
    Ich habe es mit deiner Anleitung geschafft eine eigentlich ganz gut aussehende Jeans zu nähen und das ebenfalls als völliger Anfänger. Jedoch ist sie leider zu klein für meinen Hintern geworden. Ich habe auch den Fehler gemacht, das meine Schnittmusterhose vom Stoff her deutlich elastischer war als der Stoff den ich verwendete. Ich hab dann zwar an jedem Beinteil 2 cm als Ausgleich beim Stoff schneiden hinzugerechnet. Aber das reichte leider nicht. Mein Fazit: die Schnittmusterhose muss aus einem ähnlichen Stoff sein wie der Stoff den man hinter verwendet.
    Aber naja ich werede noch nicht aufgeben und es demnächst mit einem anderen Schnittmuster nochmal probieren. Und bei der jetzigen Hose… vll hast du ja recht und sie dehnt sich noch ansonsten habe ich zumindest an Näherfahrung gewonnen. 😀

    Antworten
    • Hallo Jana, vielen Dank für Deinen Kommentar und vor allem für den Hinweis zu den elastischen Stoffen. Das hatte ich gar nicht bedacht, da ich selber keine Hosen mit Elastananteil kaufe. Aber gerade im Bereich Frauenjeans gibt es ja so gut wie keine Jeans Hosen mehr ohne Elastan.
      Ich hoffe, Du wirst Dein zweiten Anlauf zufriedener abschließen und würde mich dann noch mal über eine Nachricht sehr freuen.

      Antworten
  19. Sehr gute Anleitung. Ein Tipp noch, falls Du ihn noch nicht bekommen hast (ich habe nicht alle Kommentare gelesen): Nähgarn für Lederarbeiten (wie es etwa die Schuster benutzen) ist auch reißfest und gewachst und das gibt es in diversen Farben.
    Viele Grüße von Christina

    Antworten
    • Danke für das Kompliment. Das Stoff-Gewicht ist mir leider nicht mehr bekannt. Inzwischen habe ich eine zweite Jeans mit 500g/qm Denim genäht, hierfür habe ich aber eine andere Nähmaschine eingesetzt (Pfaff 138).
      Wegen dem Garn: Ja, das ist mir bekannt, aber ich bin auf der Suche nach einem reißfesten Garn auf Naturfaser, welches man also auch kompostieren kann, da ich die Jeans gerne plastikfrei nähen möchte.
      Wenn Du die Jeans fertig hast, schick‘ mir doch Bilder, die kann man dann hier zeigen.

      Antworten
  20. Hi Kristian,
    ich bin sehr beeindruckt! Ich weiß zwar nicht, ob ich jemals Hosen nähen werde – bin nicht sehr geduldig – aber deine Anleitumg macht einfach Mut! Den kann man als Ungeübte ja immer brauchen!
    Viel Erfolg weiterhin!
    Angelika

    Antworten
    • Danke, es freut mich, dass ich Dir Mut machen konnte Angelika. Aber probier‘ es doch einfach mal aus mit der Hose, und dann bitte berichten, wie es geklappt hat!

      Antworten

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