Ich möchte hier meinenvorstellen.
Es handelt sich um einen der letzten analogen Belichtungsmesser. Der Vorteil dieses Systems liegt in der Nadel, die bei dauerhaft arretierter Messtaste permanent die Messergebnisse anzeigt. So lässt sich leicht der Kontrastumfang eines Bildes ausmessen. Die Skala 3 | | 2 | | 1 | | 0 | | 1 | | 2 | | 3 steht hierbei für Blendenstufen. Bleibt die Nadel z. B. links von der Null stehen, ist der Bildbereich dunkler als ein mittleres Grau. Die Ziffern geben dabei die Abweichung in ganzen Blendenstufen an, die Striche stehen logischerweise für jeweils 1/3 Blenden. Mittels dieser Skala kann leicht nach dem Zonensystem gearbeitet werden.
Ich verwende es in einer vereinfachten Form, indem ich mittels
die gewünschten hellsten Bereiche anmesse und die Nadel auf plus 3 stelle. Oder, wenn ich mit Blitz arbeite, das Hauptobjekt auf 0 ausmesse und dann den Hintergrund – wenn ich diesen komplett weiß freistellen möchte – so ausleuchte, dass dieser auf 2 oder 3 gemessen wird.
Gleiches gilt natürlich umgekehrt, möchte man eine Low-Key-Auffassung erzielen.
Die folgende Abbildung zeigt die wichtigsten Funktionen im Überblick. Der Lunasix F ist hier mit einem Tele-Vorsatz versehen worden.
Der aufgesetzte Tele-Vorsatz reduziert den Messwinkel von 30° auf wahlweise 15° oder 7,5°. Es lassen sich so relativ genau definierte Bildbereiche ausmessen. Bei großen Helligkeitskontrasten im direkten Umfeld der angepeilten Bildbereiche soll es aber zu ungenauen Messungen kommen. Mir ist das aber noch nicht aufgefallen. Für mich reichten die 7,5° bisher immer vollkommen, andere Leute vermissen allerdings gerade dieses Feature am Lunasix F.
Ein weiterer Schwachpunkt ist, dass sich am Lunasix F die Torzeit nicht regeln lässt. Der Belichtungsmesser misst beim Blitzen immer die Lichtmenge, die innerhalb 1/60 Sekunde einfällt. Also 1/60 Sekunde Umgebungslicht plus das Licht des Blitzes (der leuchtet immer kürzer als 1/60).
Modernere Belichtungsmesser können gerade in diesem Bereich punkten, da hier häufig eine Torzeit entsprechend der eingestellten Verschlusszeit an der Kamera eingestellt werden kann und außerdem so Features wie der Kontrast zwischen Umgebungslicht und Blitzlicht gemessen werden können. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich noch nicht so weit in die Materie eingestiegen bin sondern mit dem einfachen Blitzen und Messen immer gut gefahren bin – was vielleicht auch daran liegt, dass ich beim Blitzen (anders als bei Available Light) gerne mit geschlossener Blende und häufig abends arbeite, wodurch das Umgebungslicht kaum eine Rolle spielt.
Ein weiteres Manko des Lunasix F ist der, dass die Kalotte, die bei Lichtmessung verwendet wird, starr an der Vorderkante des Belichtungsmessers angebracht ist. Es kann als nicht flach am auszumessenden Objekt gemessen werden. Ich habe mir hier geholfen, indem ich mir für kleines Geld den
besorgt habe. Dessen Messfläche liegt an der Oberseite. Da es sich um eine Fläche handelt und nicht um eine Halbkugel, eignet sich der Repro Vorsatz außerdem gut, um selektiv zu messen, ohne dass ungewolltes Licht anderer Blitzlampen seitwärts auf die Kalotte trifft. Der Repro-Vorsatz ist also vergleichbar zum Beispiel mit einem Minolta Flat Diffuser. Allerdings ist der Gossen Repro Vorsatz deutlich günstiger zu bekommen – wenn man etwas geduldig ist schon ab 10 bis 15 Euro.
Auch wenn der Reprovorsatz nicht schwenkbar ist, kann man sich hier behelfen, indem der Vorsatz einfach verkehrt herum am Lunasix F angebracht wird.
Auf der Website des Herstellers Gossen kann man noch die Bedienungsanleitung im PDF-Format herunterladen.