DIY: Do It Yourself Polaroid – Polaroid selber machen

Seit dem Polaroid die Produktion eingestellt hat, gibt es keinen Hersteller, der Sofortbildfilme für das Format 4 x 5 Inch anbietet. Fuji und Impossible Project sind zwei Hersteller, die noch/neuerdings Sofortbildfilme herstellen, aber leider nur für andere Formate. New55 ist ein Projekt, das einen neuen 4 x 5 Polaroid Type 55 Film auf den Markt bringen will. Die Finanzierung scheint zu stehen, es ist also nur noch eine Frage der Zeit. Nichts desto trotz reizt mich reine Experimentierfreude an, es auch zu probieren.

Es gibt allerdings im Netz eine Anleitung (), wie jemand eine Self Made Polaroid Type 55 Kopie nachgebaut hat. Das Problem: die Anleitung ist etwas unklar. Ich werde es versuchen selber nachzubauen. Dieser Beitrag wird sich noch entwickeln, zusammen mit den Fortschritten, die ich im Versuch mache.

Linkliste:

Wie funktioniert ein Polaroid eigentlich …

Zum Prozess: Ein Polaroid ist im Prinzip ein Foto, dass in einem Ein-Bad-Entwickler innerhalb einer wasser- und lichtdichten Hülle entwickelt wird. Das besondere am Ein-Bad-Entwickler ist, dass der Fixierer direkt mit dem Entwickler zusammen auf die Emulsion gebracht wird. Der Fixierer muss also langsamer als der Entwickler wirken, damit das Silber nicht vor dem Entwickeln aus dem Film entfernt wird. Das Besondere an Type 55 ist zudem, dass nach der Entwicklung ein Positiv und Negativ vorliegen.

Das Paket enthält drei Schichten: Ein bereits fixiertes Blatt unentwickeltes (weißes) Fotopapier, als nächstes ein verschlossener Beutel mit dickflüssigem Entwickler/Fixierer (am Rand liegend), zum Schluss der Negativ-Film.

Nach der Belichtung wird der Beutel gequetscht, so dass der Ein-Bad-Entwickler zwischen Positiv und Negativ ausläuft und durch weiteren Druck verteilt wird. Das Negativ wird entwickelt und entwickeltes Silber wandert im Kontakt vom Negativ auf das Fotopapier. Negativ und Positiv werden nach einigen Minuten voneinander getrennt und beide werden mit Wasser ausgewaschen.

Der Entwickler besteht aus:

HC-110 5 ml

HC-110 von Kodak ist en gut geeigneter Entwickler, denn er ist hoch konzentriert (daher auch HC) und ewig haltbar. Zudem ist er stark kornablösend, was hilfreich ist, um das Bild auf das Positiv zu transferieren.
Die Angaben beziehen sich auf den amerikanischen, sirupartigen Entwickler. Dieser wird in 1 Liter Flaschen angeboten und ist auch in Deutschland erhältlich und trägt die Produktbezeichnung CAT 501 0541 oder CAT 140 ?8988?. Es gibt noch den europäischen HC-110 in 500 ml Flaschen, der schwächer konzentriert ist und die Produktbezeichnung CAT 500 1466 enthält.
Zum Vergleich der Konzentrationen: wird der US-Entwickler 1+15 verdünnt, muss man den europäischen 1+4 verdünnen, um die selbe Konzentration zu erhalten.

Ammoniak 12 ml

Ich vermute hiermit ist 25 %ige Ammoniaklösung gemeint. Donald Qualls vermutet zwar, dass sein Haushalts-Ammoniak eine fünfprozentige Lösung sei, er hat aber keine Angaben hierzu gelesen. In Deutschland finde ich immer nur 25 prozentiges Ammoniak. Vielleicht sind die Vorschriften in den USA aber auch strenger.
In Deutschland wird Ammoniak auch als Salmiakgeist verkauft und enthält dann weniger als 9 % Ammoniak. Hier muss also noch probiert werden, welche Konzentration gemeint ist.
ACHTUNG! Sicherheitshinweis: Ammoniak ist reizend, bei hoher Konzentration (ab 10 %) ätzend! Es muss eine für Ammoniak geeignete Atemmaske beim Verarbeiten von Ammoniak benutzt werden, um Lungenschäden zu vermeiden. Das Einatmen hoch konzentrierter Ammoniakdämpfe kann tödlich sein. 3 bis 5 ml Ammoniak zu verschlucken ist bereits tödlich!

Fixierer: Ilford Rapid Fixer 3 ml

und

Methylcellulose/Methylzellulose um eine geleeartige Konsistenz zu erzielen. Hierbei handelt es sich um einen Emulgator/Verdickungsmittel, das vielen Lebensmitteln, Arzneimitteln und Tapetenkleister hinzugefügt wird.

Alles zusammen wird in 14 ml Wasser gemischt.

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